Motterharz

Text und Weise von Georg Meyndt

Motterharz, tea Adelstuin, hart äm Drean uch Dâlden,
druist et alles gâmz elluin, wat de Känjd verschâlden;
froast dich, wonn sa riecht gedoan, hâust sa riecht erzuâgen,
kâst ân änjden nâuch verzoan, moier sâ dich bâdruâgen.
                         
Motterâug, tea seßer Stärn, iwer denje Känjden, 
wuist wea sich är Wiech verwärr'n, än de riechten ändern.
Hâust vu' Klennem sa bewâcht, wonn de Wôlken droaden;
wonn det Gloick än' wedderlâcht, foinkelst tea vur Froaden.
                  
Motterhâmd, tea Gâuld uch Gäut, hälffst un âllen Danjen;
wonn dâ Känjde sänkt dâr Mäut, bäst tea änj zâ Hoinjden.
Greifst fuâr sa moir än det Fuier, hälffst än âlles bruiden,
lihrst dâ Nut, det Eagâheier, durch dâ Fleiß ârdâlden.
                                       
Mottermollj, tea iwij Quwall, geâuder, frommer Lihren,
werschtst dâ Känjd moir ius der Hall gärn zâ Gott bekihren.
Biâtst fuâr sa ä grußer Nut, biâtst fuâr änär Sanjden;
Se sa gloicklich, wird der Dud dech nâuch leichter fainjden.
                                         
Biât ir Känjd: det Motterharz suil äus long nâuch liewen;
Motterâug verhoad dâ Schmerz, mauch den Wiej äus iewen; 
Motterhâmd da hälf äus troa, schätz äus vuâr Verdärwen; 
Mottermollj as Bibel soa! Motter saul net sterwen!

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©  R. Menning 2002